Kaum ein anderes Thema hat das Verständnis von Gesundheit und Krankheit im letzten Jahrzehnt so stark geprägt wie die Mikrobiomforschung. Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft spielt das Mikrobiom - also die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die mit dem menschlichen Körper in Symbiose leben - bei einer Vielzahl von Erkrankungen eine entscheidende Rolle. Dabei wird vor allem der Diversität des Mikrobioms eine besonders große Bedeutung zugesprochen. Durch den Lebensstilwandel und die zunehmende Urbanisierung verarmt unser Mikrobiom zunehmend.
ALmwirtschaft und die Diversität des nasalen Mikrobioms - Die ALM-Pilotstudie
In der ALM-Pilotstudie soll der Einfluss von Almen im Naturpark Riedingtal im Biosphärenpark Lungau auf das menschliche Mikrobiom erforscht werden. Das Mikrobiom beschreibt die Gesamtheit aller Mikroorganismen, mit denen der Mensch in einer Gemeinschaft lebt. Dafür suchen wir 14 TeilnehmerInnen, die zum ersten Mal auf einer Alm arbeiten und vorher keinen Bezug zur Landwirtschaft hatten. Im Laufe eines einwöchingen Alm-Urlaubs mit Mitarbeit und Almschnuppern bei den Riedingtaler Almen und einer Nachbeobachtungsphase sollen medizinische und psychologische Messungen (z.B. Mikrobiom der Nase, Fitnesstests, Fragebögen u.a.) durchgeführt werden. An- und Abreise, Kost- und Logis (Almorschungsstation Seppalm) sind kostenlos. Studienzeitraum 3.9. 2022 - 11.9. 2022. Wir laden Sie herzlich ein, bei der Studie mitzumachen!
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Alm & Mikrobiom
Unser Mikrobiom wird maßgeblich durch unserer Umgebung beeinflusst. Wie sich das Mikrobiom einer Alm auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen auswirkt, wurde bisher noch nicht erforscht. Wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit dem Mikrobiom von Bauernhöfen beschäftigen zeigen aber ganz klar, dass ein landwirtschaftlich geprägtes Umfeld einen positiven Einfluss auf unser Mikrobiom hat. Hausstaub aus Stadtwohnungen weist beispielsweise eine geringere Biodiversität auf als Hausstaub von Bauernhöfen. Das Mikrobiom der Nase von Milchbäuerinnen und Milchbauern beherbergt 2-mal mehr Gattungen an Mikroorganismen, als man in der Nase von Personen findet, die nicht in der Landwirtschaft arbeiten.